E-Sport: keine Initiative der Bundesregierung

„Die Bundesregierung strebt für diese Legislaturperiode keine weiteren gesetzgeberischen Maßnahmen zur Förderung des E-Sports an.“

Dies ist die am 10.02.2021 gegebene Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage aus dem Bundestag. Damit stellt das Ministerium von Horst Seehofer klar, dass seitens der Bundesregierung kein Wille besteht, die Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen. In diesem wurde von CDU, CSU und SPD festgehalten, dass man den E-Sport „vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht“ anerkennen wolle. Diese radikale Abkehr vom zentralen Versprechen an den E-Sport, betrachten wir als fahrlässig und Affront gegenüber all den engagierten und ehrenamtlich tätigen Menschen in der Community.

Die Bundesregierung bricht hierbei jedoch nicht nur mit ihrem Wort gegenüber der Szene, sondern erweist auch den bestehenden Vereinen einen Bärendienst, welche fieberhaft nach Möglichkeiten suchen E-Sport anzubieten, ohne dabei die eigene Gemeinnützigkeit zu gefährden. Traditionelle Sportvereine führen schon lange einen immer schwieriger werdenden Kampf um neue, junge Vereinsmitglieder. Die Corona-Pandemie hat dieses Problem noch verstärkt und manche Experten befürchten, dass die Vereine eine ganze Generation „verlieren“ könnten.

E-Sport gehört in die Vereine

Gaming in Order kämpft seit Jahren dafür den E-Sport in die Vereine zu bringen. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand. Junge Menschen, die den E-Sport im Verein betreiben, erleben Gemeinschaft, bekommen Werte vermittelt, lernen soziale Verantwortung zu übernehmen und sind wesentlich weniger anfällig für ein problematisches Spielverhalten. Zudem kommen sie in Berührung mit den angebotenen traditionellen Sportarten und entwickeln ggf. entsprechende Interessen.

Die Weigerung der Bundesregierung führt somit auch dazu, dass das Krankheitsbild Gaming Disorder weiter oft unerkannt bleibt, da junge Menschen ihrem Hobby allein, in den eigenen vier Wänden, nachgehen werden. Denn es wäre ein Trugschluss davon auszugehen, dass der E-Sport auf diese Art und Weise aufzuhalten sei, bzw. die jungen Menschen ihrem Hobby entsagen.

Gaming in Order spricht sich klar dafür aus, dass der E-Sport als gemeinnütziger Zweck in die Abgabenordnung aufgenommen wird. Vereinen wird so Handlungssicherheit gegeben und die jungen Menschen erfahren im Umkehrschluss gesellschaftliche Akzeptanz und ein breiteres Angebot für ihr Hobby. Durch das pädagogisch geschulte Personal in den Vereinen werden krankhafte Verhaltensmuster früh erkannt und der Entwicklung einer Gaming Disorder kann früh begegnet werden.

Durch die Abkehr des Gedankens der Gemeinnützigkeit erschwert die Bundesregierung eine positive und gesunde Entwicklung des E-Sports erheblich und torpediert die präventive Arbeit gegen die Gaming Disorder.

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