E-Sport in Leverkusen

Beschlussfassung: “Konzept zur Einführung von E-Sportangeboten in Leverkusener Sportvereinen”

Der Betriebsausschuss Sportpark in Leverkusen hat am 07.09.2023 einen Beschluss gefasst, dass eine Arbeitsgruppe aufgestellt werden soll, welche ein Konzept zur Einführung von E-Sportangeboten in Leverkusener Sportangebote erarbeiten soll. Dieses Konzept begrüßen wir ausdrücklich und freuen uns über die Initiative der Stadt.

Neben dem Sportpark Leverkusen selbst sollen der Arbeitsgruppe auch der Sportbund Leverkusen, das Jugendamt, der TSV Bayer 04 Leverkusen als Modellprojekt E-Sport der Sportjugend NRW und der Landesverband für E-Sport NRW teilnehmen. Aus diesem Teilnehmerfeld heraus schließen wir, dass die wenig ambitionierte Erwartung lediglich ein Konzept zu erarbeiten, wie Sportvereine den E-Sport integrieren können durch die Arbeitsgruppe durchaus zu erweitern ist. Konzeptpapiere die Jugendschutz, Präventionsarbeit und weiteres einschließen gibt es bereits in großer Zahl, so dass aus unserer Sicht das Ziel sein muss, dass die Arbeitsgruppe konkrete Maßnahmen erarbeitet, die es den Vereinen ermöglicht E-Sportangebote zu schaffen und nach dem Solinger Vorbild auch städtische Angebote macht. Dass diese nicht kostenneutral funktionieren werden, war bereits beim 1. Leverkusener E-Sport-Symposium im November 2021 klar, als mit Tim Feister (CDU) der Vorsitzende des Betriebsausschuss Sportpark ankündigte, dass eine Förderung des E-Sports in Leverkusen “am Geld nicht scheitern” wird (Aufzeichnung der Podiumsdiskussion). Wie ein solches städtische Angebot aussehen kann zeigt SolingenBusiness mit seinem E-Sport-Hub im Gründer- und Technologiezentrum Solingen.

Ebenfalls erkennen wir in der Teilnahme des Jugendamtes auch, dass sicherlich nicht nur Sportvereine von diesem Vorstoß partizipieren sollen, sondern ebenfalls andere gemeinnützige Vereine – hier sind insbesondere die Jugendzentren zu benennen – in den Blick genommen werden. In Düsseldorf und Köln lassen sich hier hervorragende Beispiele in unmittelbarer regionale Nähe finde, wo E-Sportangebote in der Jugendförderung verantwortungsbewusst und erfolgreich umgesetzt werden. Ebenfalls nehmen wir als Verein die Schulen in den Blick, in welchen E-Sport-Angebote ebenfalls als sinnvoll zu betrachten sind. Leuchtendes Beispiel aus der näheren Umgebung ist hier sicherlich das Gymnasium in Neuss-Norf.

Leverkusener Politik erkennt Stellenwert des E-Sports

Wir freuen uns sehr darüber, dass die Fraktion der FDP Leverkusen im Vorfeld der Beratungen im Betriebsausschuss Sportpark unsere Sicht auf die Vorlage der Stadt Leverkusen erfragte und uns um eine kurze Stellungnahme bat. Ebenfalls sind wir froh um den progressiven Ansatz der CDU Leverkusen, die mit ihrer kürzlichen Öffentlichkeitsarbeit signalisiert, dass sie ernsthaft bereit ist die Bedingungen für den E-Sport in unserer Stadt nachhaltig zu verbessern und daran mitzuarbeiten, dass wir den enormen Rückstand gegenüber Kommunen wie Köln oder Solingen Stück für Stück wieder aufholen können.

Valeska Hansen, Ratsfrau und Geschäftsführerin FDP Leverkusen:

“Das Angebot E-Sport als Breitensport anzubieten, fehlte bisher in Leverkusen. Mit dem Konzept zur Einführung von E-Sportangeboten, machen wir jetzt einen Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass das Konzept die Möglichkeit nutzt, aktiv die Jugendarbeit mit einzubinden. Fangen wir endlich an und sehen wohin uns der Prozess führt.”

Rüdiger Scholz, MdL und Vorsitzender CDU Leverkusen:

„Wir müssen uns auf den Wandel einlassen und ihn mitgestalten. Es muss allerdings klar sein, dass Gewaltspiele ausgeschlossen werden. Spielerinnen und Spieler von eSport müssen körperlich und geistig fit sein, um Erfolg zu haben.“

Kritisch betrachten wir die Einschränkung von Rüdiger Scholz, der in seinem Statement zu diesem Antrag gewaltdarstellende Spiele kategorisch ausschließen will. Uns erschließt sich diese Haltung nicht, da bereits seit vielen Jahren zum Zusammenhang zwischen Gewaltdarstellung in digitalen Spielen und Gewaltgeneigtheit der Spielenden geforscht wird und in keiner Studie ein Zusammenhang zu finden war. Auch aufgrund dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse hatte das IOC erst kürzlich den Battle-Royal-Shooter “Fortnite” als offiziellen Titel in die “E-Sport-Olympiade” des Verbandes aufgenommen. Wir gehen daher davon aus, dass die Arbeitsgruppe keine derartigen Ausschlüsse erarbeiten wird, sondern den Fokus auf den Jugendschutz richtet.

Gaming in Order selbst ist als Teilnehmer der Arbeitsgruppe nicht benannt, jedoch werden wir als Mitglied des Landesverbandes für E-Sport NRW natürlich unseren Einfluss geltend machen und das Projekt eng begleiten.

Hier geht’s zum Beschlussentwurf

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